Akustik-Profis
I ie kennen das? Man
.w ird etwas gefragt,
'woraufman keine er-
schöpfende Antw ort parat hat? Eines
der besten Argumente, sich aus einer derart
peinlichen Situation zu winden, lautet: „W o-
zu gibt’s den Fachmann?“ - Stimmt! Und ge-
nauso verhält es sich mit der Akustik.
Irgendwann kommen Sie an den Punkt, an
dem die Hausmittelchen erschöpft sind und
Ihnen Ihr Gefühl sagt, dass noch einiges
mehr geht.
Und um das brachliegende Potenzial Ihrer
Kette und Ihres Raumes zu erkennen und
auszureizen, lohnt die Beratung durch einen
Akustikprofi
wie
etwa
Thomas
Fast
(www.fastaudio.de) oder den Mainzer Di-
plom-Ingenieur
Farshid
Shahlawandian
(www.r-t-f-s.de), der uns im Vorfeld dieser
Produktion mit wertvollen Informationen
zur Seite stand. Diese Experten wissen aus
langjähriger Erfahrung um die akustischen
Problemfelder, die dem ambitionierten Hi-
Fi-Fan den Spaß an seinem Hobby verleiden
können, und rücken diesen mit aufwändi-
gem Messequipment zu Leibe.
Ziel beider Unternehmen ist es, Flatter-
echos durch den gezielten Einsatz von
unterschiedlichen Absorbern aller Größen
einzudämmen.
Außerdem
werden
die
Nachhallzeiten über das gesamte Frequenz-
spektrum verkürzt und angeglichen. Zwar
kann man auch nach einem „Musterfahr-
plan“ vorgehen - in unterschiedlichen Räu-
men lassen sich ähnliche Probleme auch mit
sehr ähnlichen Maßnahmen bekämpfen -,
für das optimale Ergebnis sind aber Messun-
gen sowie eine Beratung vor O rt notwen-
dig, die mit rund 500 bis 700 Euro zu Buche
schlägt.
Auch wenn viele HiFi-Anwender vor Ge-
samtkosten von etwa 2500 Euro zurück-
schrecken - einen konkreten Preis für die
Raumoptimierung zu nennen ist nicht mög-
lich, da die Probleme und damit auch die
Kosten individuell variieren -, sollte man
sich immer vor Augen halten, dass der Be-
trag ungefähr einem guten bis sehr guten
CD-Spieler entspricht - und der allein
könnte in der Kette nicht einen Bruchteil
derVeränderung bringen, wie sie eine solide
geplante Raumoptimierung bewirkt.
Es gibt natürlich auch zahllose Tools, mit
denen sich einzelne akustische Sorgenkin-
der gezielt bekämpfen lassen. Dazu zählen
zum Beispiel Eckenrunder (siehe Kasten)
Runde Ecken
Die Raumecken sind akustisch ganz
entscheidende Stellen
G
erade in den Zimmerecken fängt
sich der Schall, und es kommt zu so
genannten Flatterechos. Dabei lassen
sich diese ungünstigen Winkel ganz
leicht entschärfen, indem man etwa
„Raumrunder"
hineinklebt.
Eigentlich
sollen sie Wohnharmonie herstellen,
j
aber sie sind auch akustisch wirksam.
!
Gesehen
für
rund
15
Euro
unter
www.raumrunder.de.
L
oder Akustik-Tapeten. Sicher sind solche
Maßnahmen immer sinnvoll und bringen in
der Regel eine sofort nachvollziehbare Ver-
besserung, doch lassen sie sich ohne profes-
sionelle Hilfe nur selten in ein Gesamtkon-
Laumprozessor
Mit dem analogen Stand-alone-Raumpro-
zessor RP-1 bietet Lyngdorf Audio eine ex-
trem unkomplizierte Lösung an
INTERVIEW
„Kein Raum
ist perfekt"
STEREO:
Herr Lyngdorf, worin liegt Ihre Motiva-
tion begründet, Raumakustik-Lösungen amubie-
ten?
LYNGDORF:
Es ist doch so, dass viele High End-
Komponenten für ideale Hörumgebungen konzi-
piert werden. Beim Händler klingen sie toll,
daheim ist der Kunde oft enttäuscht. Wir finden:
Dass darf nicht sein
STEREO:
Was ist Ihr Ansaßt
LYNGDORF:
Nun, wir
I
n STEREO 1/2007 lobten wir ausführlich
Lyngdorfs einfach zu bedienendes und hoch
effizientes Raumkorrekturmodul „RoomPer-
fect". Nun liefert das dänische Unternehmen
mit der „RP-1" getauften Komponente eine
Alternative aus, die sich auch in markenfrem-
de Anlagen vollkommen problemlos in-
Digitalverstärker-
pionier Peter Lyng-
dorf ist auch Chef
der skandinavi-
schen Handelskette
„HiFi Klubben"
gehen
grundsätz-
lich
erst
einmal
davon aus,
dass
kaum ein Kunde
einen idealen Hör-
raum
besitzt
Schließlich
lebt
man ja auch darin.
Das musikalische Entertainment muss sich letzt-
lich der Wohnumgebung unterordnen.
STEREO:
Und hier kann „Room Perfect" helfen?
LYNGDORF:
Ganz genau. Das System berücksich-
tigt alle Parameter der realen Umgebung und der
realen Elektronik, die Sie einsetzen. Es ist also
praktisch Ihr persönlicher Hörassistent Und nicht
nur das: Mit Hilfe diverser „Voicing Filter" können
Sie es noch exakter auf Ihren persönlichen Ge-
schmack abstimmen. Zudem ist es einfach leicht
zu bedienen.
tegrieren lässt. So dockt die nordische „Black
Box" entweder über die Tapeschleife an ei-
nen Vollverstärker an oder wird einfach zwi-
schen die Vor- und Endstufe einer Amp-Kom-
bi geschaltet. Mittels fast intuitiver Benutzer-
führung misst „Room Perfect" mit präzise be-
rechneten Frequenzpaketen die akustischen
Verhältnisse des Raumes und gleicht seine
integrierte Filterarmee zum einen auf den
Hörplatz („Focus-Position"), zum anderen auf
den Gesamtraum („Global Position") ab. Das
System (3000 Euro) funktionierte in zahlrei-
chen „Testräumen" hervorragend.
Das hochempfindliche
Messmikrofon nebst Stan-
der (u.) gehört zum Liefer-
umfang des Lyngdorf RP-1